Drei Jahre nach dem Fall der Mauer hat Wenders dem HIMMEL ÜBER BERLIN eine Fortsetzung folgen lassen. Berlin war eine andere Stadt geworden, und es schien ihm, er könne den Wechsel am besten mit denselben Figuren erzählen. Und so ist Damiel (Bruno Ganz) inzwischen mit Marion (Solveig Dommartin) verheiratet, führt die Pizzeria „Da Angelo“ und die beiden haben ein Kind. Der einsam zurück gebliebene Engel Cassiel (Otto Sander) ist mehr und mehr unzufrieden mit seinem Schicksal als bloßer Beobachter menschlichen Lebens und entscheidet sich schließlich auch zu dem großen Sprung.
Als Karl Engel gerät er aber schnell in ein zwielichtiges Milieu und wird zum Assistenten des Deutschamerikaners Baker (Horst Buchholz), der mit krummen Waffengeschäften sein Geld macht, und Pornofilme gegen Waffen gen Osten schickt. Außerdem trifft Cassiel alias Karl Engel auf „Emit Flesti“ (Willem Dafoe), eine mephistohafte Figur, der „die Zeit selbst“ zu verkörpern scheint. Und da ist dann noch Raphaela (Nastassja Kinski), seine Schutzengelsgefährtin, die mit Sorge seine Entwicklung verfolgt.
Cassiels Abenteuer wird zum „Thriller“, als er sich entscheidet, Baker das Handwerk zu legen. Mit Hilfe von Marion und ihren Artistenfreunden bricht man in das Waffenlager unter dem alten Tempelhofer Flughafen ein und läßt die Kisten voller Kalaschnikows in die Spree treiben.
Mit von der Partie sind auch wieder Peter Falk und der Detektiv Phillip Winter (Rüdiger Vogler). Heinz Rühmann ist in seiner letzten Rolle zu sehen. Und Michail Gorbatschow und Lou Reed treten als Gäste auf. Ein unwahrscheinlicheres Casting habe er nie zusammengetragen, meint Wenders.